DK – SP 7870 Glyngoere Havn (1 Nacht)

Faergevej 7, 7870 Roslev, Dänemark

Da wir Freunde besuchen wollten, die in einem Ferienhaus in der Nähe von Hvide Sande Urlaub machten und wir vorher noch eine Zwischenstation einlegen wollten, waren wir auf der Suche nach einem Stellplatz im Bereich des westlichen Limfjords. Im Womo-Führer fanden wir einen der zu einem Yachthafen gehörte, programmierten die entsprechenden Koordinaten ins Navi und machten uns auf den Weg.

Besonders die nördlichen Teile des Limfjords waren als landschaftlich wenig spektakulärer in Erinnerung. Was wir jedoch auf der Fahrt sahen, empfanden wir als schöne, abwechslungsreiche Landschaft mit viel Wasser und daran gelegenen Ortschaften, die sich abwechseln mit Wäldern, Wiesen und Feldern. Als wir über eine Brücke fuhren, um unserem heutigen Stellplatz näher zu kommen, sahen wir von dort eine mehrere hundert Meter entfernte Landzunge in den Fjord ragen auf deren Spitze sich eine Ortschaft befand. Wir waren begeistert und schwärmten davon, wie schön es dort sein müsse. Bevor wir unsere Pläne überdenken und uns dort einen Platz für die Nacht suchen konnten, waren wir die Brücke bereits hinter uns und Uschi, unser Navi, leitete uns von der Hauptstraße herunter. Es dauerte nicht lange, da bemerkten wir, dass Uschi uns in Richtung dieser Landzunge leitete. Offenbar hatten wir uns, ohne es zu wissen, für einen Stellplatz auf diesem herrlich gelegenen Flecken Erde entschieden.

DK – PP 9200 Aalborg

Euromaster

Schön seit einiger Zeit gibt es Geräusche beim Fahren. So ein „Tock, Tock, Tock…“ das schneller ist, je höher die Geschwindigkeit. Bei 80-85km/h ist es ein Vibrieren, dass sich auf die Sachen in der Besteckschublade überträgt und die scheppern! In Aalborg wurde es mir zu bunt und nach kurzer Absprache steuerten wir einen Laden mit der großen Aufschrift „Euromaster“ an. Bei einem solchen Laden hatten wir im Frühjahr Reifen für den PKW gekauft und waren zufrieden.

Als wir den Verkaufsraum betraten, machte dieser einen unaufgeräumten Eindruck. In der Werkstatt waren einige südländisch aussehende Männer mit einem Auto beschäftigt. Einer kam auf uns zu und wir fragten ihn ob sie uns helfen könnten, er bejahte in gutem Englisch. Er schickte einen seiner Kollegen zu unserem Womo und wir erklärten ihm was damit sei. Seine Englischkenntnisse waren nicht ganz so gut oder besser gesagt nicht vohanden. Mit Händen und Füssen und einer Probefahrt taten wir unser Bestes. Er war umtriebig und keine Angst sich schmutzig zu machen. Erst als es anfing zu regnen wollte er, dass wir mit dem Womo in die Halle auf die Hebebühne fahren. Das Tor war gerade breit genug um mit eingeklappten Spiegeln auf die Bühne zu fahren. Er fing gerade an die Bühne hochzufahren, da merkten wir dass das Heck noch raus ragte. Also STOP! Gerade noch rechtzeitig! Die Bühne wieder runter, das Wohnmobil raus und rückwärts wieder rein in die Halle.

Nachdem die Fahrräder vom Heckträger genommen waren und ein im Weg stehendes Gestell weggeräumt war passte es. Trotzdem war es ein komisches Gefühl das große Womo auf der relativ kleinen Bühne stehen zu sehen. So langsam realisierten wir was wir vorher schon gesehen hatten, die Halle war sehr leer, keine Werkzeuge und eine Werkstatteinrichtung fehlte bis auf die Hebebühnen und einige sehr hohe Reifenregale völlig. Aber er und ein weiterer Kollege waren sehr eifrig dabei. Nur der mit dem wir uns am Anfang auf Englisch unterhalten hatten, der war nicht mehr da. Trotzdem fanden wir gemeinsam raus, dass der Reifen hinten rechts ungleichmässig abgefahren war. Die beiden erklärten uns, dass das aber kein Problem sei wenn wir nicht allzu schnell fahren würden. Ausserdem wäre die Werkstatt erst im Aufbau. Offenbar war es mal eine Euromaster-Werkstatt, die sie übernommen haben und eine eigene Werkstatt aufmachen wollten. Leider konnten sie nicht weiterhelfen aber wir könnten ja so weiterfahren. Wir wussten ja nun, dass der Reifen keinen Defekt hatte, waren etwas beruhigter und wollten das auch machen.

Da die Beiden so bemüht waren, wollten wir uns erkenntlich zeigen. Sie lehnten jedoch ab. Um raus zu finden ob sie Kinder hätten, fragte ich: „Børn?“, sie nickten. Mit einem weiteren „Mange Tak, for børn“ drückten wir ihnen 200 DKK in die Hand und fuhren vom Hof. Das „Tock, Tock, Tock…“ war zwar noch da, aber gefühlt doch viel leiser…